Auftakt des Wissenschaftsjahres zur Bioökonomie

Es gab kaum einen passenderen Ort, um das Wissenschaftsjahr zum Thema Bioökonomie zu eröffnen: Im Futurium am Alexanderufer in Berlin, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bundesministerium für Bildung und Forschung, sorgte die Frage, wie wir unsere Zukunft nachhaltig und biobasiert gestalten können, für einen bis auf den letzten Platz besetzten Veranstaltungssaal.

Ein Begrüßungstrialog zwischen Bundesforschungsministerin Anja Karliczek, Futurium-Direktor Dr. Stefan Brandt und Markus Weißkopf, Geschäftsführer von Wissenschaft im Dialog (WiD), markierte den Beginn der Auftaktveranstaltung. Es ging um Wissenschaftskommunikation – ein Thema, das Ministerin Karliczek gerade zum zwanzigsten Jubiläum des Wissenschaftsjahres besonders am Herzen liegt. Sie wolle diesen wichtigen Dialog zwischen Wissenschaft und Forschung einerseits und der Gesellschaft andererseits zur Chefsache machen, betonte sie. In einer zunehmend digitalen Welt müsse es umso mehr zu analogen, also echten Begegnungen zwischen Menschen kommen, damit der Diskurs Wirkung entfalten könne. Darin war sich Ministerin Karliczek mit Stefan Brandt und Markus Weißkopf einig.

Die Bioökonomie ist ein Gesellschaftsprojekt

Auf dem Podium entspann sich eine lebendige Diskussion zwischen der Ministerin und Expertinnen und Experten der Bioökonomieforschung wie Prof. Dr. Christine Lang, Vorsitzende der MBCC Group, dem Leiter des Instituts für Pflanzenwissenschaften am Forschungszentrum Jülich Prof. Dr. Ulrich Schurr und Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), zu der Frage, ob die Bioökonomie Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft bereithalten kann. Die Beteiligten bejahten diese Frage grundsätzlich. Einig war sich das Podium jedoch auch in der Einschätzung, dass der Wandel hin zu einer biobasierten und nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensweise nur gelingen kann, wenn die gesamte Gesellschaft diesen Prozess aktiv unterstützt.

Auch die Jugend stellte ihre Zukunftsvisionen vor

Tagsüber, im Vorfeld der Abendveranstaltung, stand das Futurium ganz im Zeichen der jungen Generation. 25 Schülerinnen und Schüler erarbeiteten in verschiedenen Zukunfts-Workshops ihre ganz persönlichen Bioökonomie-Szenarien zu den Themen Ernährung, Energie, Gesundheit und Städte. Dabei wurden sie von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Futuriums beraten und unterstützt. Am Abend schließlich präsentierten sie ihre Ergebnisse den anwesenden Gästen und übergaben der Ministerin das Modell einer futuristischen Über- und Unterwasserstadt. Anja Karliczek, die sich von dieser Arbeit sichtlich beeindruckt zeigte, versprach, dieses Exponat der aktuellen Bioökonomie-Ausstellung im BMBF (Verlinkung) hinzuzufügen.

Catering nach dem Zero-Waste-Prinzip

Die Veranstaltung wollte jedoch nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten überzeugen. Im Anschluss an den offiziellen Programmteil erwartete die Gäste ein Buffet mit gesunden, überwiegend vegetarischen und veganen Speisen. Der Caterer verzichtete dabei weitgehend auf Geschirr und servierte das Essen in nachwachsenden und kompostierbaren Behältnissen, wie zum Beispiel einer Grapefruitschale oder einem Kohlblatt. Ganz im Sinne des Kreislaufprinzips, nach dem alles verwertet wird, konnten alle Essensreste von den Gästen direkt in dafür bereitstehende Schubkarren entsorgt werden. Diese wurden nach dem Ende der Veranstaltung zum Kompostieren gebracht. Ein vorbildliches Konzept, das hoffentlich viele Nachahmer findet!

Mehr erfahren Sie unter www.wissenschaftsjahr.de