M.A. Franziska Peikert

Philipps-Universität Marburg
Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft
35037 Marburg

Portrait von M.A. Franziska  Peikert

Schwerpunkt:

Umweltverständnis und -kommunikation, Stadt und Land, Wohnen und Architektur, Medienwandel, Ernährung, Individuum und Gesellschaft

Schulfächer:

Ethik, Geschichte, Politik, Sozialkunde, fächerübergreifend

Gerne berichte ich auch in Grundschulen über mein Forschungsthema.

Gerne berichte ich auch in VHS-Einrichtungen über mein Forschungsthema.

Gerne berichte ich auch per Video-Übertragung.

Woran forschen Sie?

Als wissenschaftliche Hilfskraft arbeite ich bisher eher selten selbständig, aber in meinem Studium und bis heute beschäftigte ich mich mit Themen der Umweltwahrnehmung, -nutzung und damit verbundenen Konflikten, mit der Verbindung von Ernährung, mit Architektur, mit dem Verhältnis von Individuum und Gesellschaft, dem Einfluss von Technologien auf Alltag sowie mit Wohn- und Einrichtungskultur. In unserem Fach geht es zumeist um das Selbstverständliche, die gewöhnlichen Handlungs-, Kommunikations- und Denkmuster, die Menschen im Alltag wenig hinterfragen - und wie darin zum Beispiel Vorurteile gegenüber bestimmten Menschengruppen oder Machtverhältnisse in sozialen Kontexten zum Tragen kommen.

Was genau machen Sie da?

Am Beispiel des Seminars, das ich für Studierende gebe: gemeinsam schauen wir uns an, an welchen Stellen in Marburg Ernährung im öffentlichen Raum sichtbar ist oder wo eben auch nicht, wie sich Armut und Hunger auf bestimmte Orte (etwa Verteilstationen der Tafel) konzentriert, wie Gastronomien sich über die Jahrzehnte entwickeln. Wir nehmen Kontakt zu Menschen auf und befragen sie zu ihren Erfahrungen oder Einstellungen, beobachten öffentliche Räume sehr genau, recherchieren in historischen Quellen um herauszufinden, was früher vielleicht anders war, welche Normen galten oder wie Landwirtschaft und Handel organisiert war.


Das, was uns auf diese Weise begegnet, wird festgehalten, thematisch geordnet, verglichen, mit den Erkenntnissen anderer Forscher*innen zusammengebracht. Daraus entsteht dann meist ein Text oder ein Vortrag, heutzutage manchmal auch ein Podcast oder Kurzfilm.

Warum sind Sie Forscher/in geworden?

Mir hat mein Studium so viel Spaß gemacht, dass ich mich gern weiter mit den vielen spannenden Themen beschäftigen wollte, die die Europäische Ethnologie/ Empirische Kulturwissenschaft (Volkskunde heißt es nur noch selten) zu bieten hat. Ich komme in Kontakt mit Menschen, kann aber auch einfach mal in Ruhe beobachten, kann Texte und Bücher schreiben und meinem eigenen Arbeitsrhythmus nachgehen.

Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind?

Floristin, später Schriftstellerin oder Musikerin, ganz allgemein Künstlerin

Zu welchem Thema kommen Sie in den Unterricht?

siehe Frage "Woran forschen Sie?" - wenn die Vorstellung eher auf die Perspektiven, die in unserem Fach eingenommen werden, abzielt, lassen sich auch weitere Themen aufgreifen. Beispielsweise forscht eine unserer Professorinnen am Institut zu der Schnittstelle zwischen Mathematik und Kulturwissenschaft - wir versuchen, gewohnte Grenzen im Denken aufzubrechen und üben Kritik an festgezurrten Strukturen, die Wissenschaft eingerechnet (Reflexion spielt bei uns eine große Rolle). Dies lässt sich an vielen verschiedenen Themen zeigen.