Dr. Eva Wöckener-Gade
Universität Hamburg
Institut für Griechische und Lateinische Philologie
22297 Hamburg


Schwerpunkt:
Gräzistik, besonders Etymologie (antike und byzantinistische), Sprachphilosophie und Lexikographie sowie deren Überlieferung
Schulfächer:
Deutsch, Philosophie, Sprachen
Woran forschen Sie?
Im Rahmen des Forschungsprojekts 'Etymologika' erforschen wir Lexika, die in byzantinischer Zeit aus zahlreichen Quellen zusammengestellt wurden und viel Wissen aus der Antike überliefern, hauptsächlich Etymologien, also Erklärungen zum Ursprung der Wörter, aber auch viele andere Erklärungen. Man kann diese Lexika am ehesten mit Wikipedia vergleichen. Mehr Informationen auf www.awhamburg.de/forschung/langzeitvorhaben/etymologika.html und auf unserer Hompage (unten).
Was genau machen Sie da?
Vor allem arbeiten wir an der Edition eines solchen Lexikons mit dem Namen "Etymologicum Gudianum", welches im 11. Jahrhundert entstanden ist. Die Arbeit reicht vom Entziffern der mittelalterlichen Handschriften über die Herstellung des griechischen Textes bis zur Übersetzung und Erklärung der einzelnen Einträge. Dazu gehört auch die Wissenstradition, die dahinter steht und bis in die Antike zurückreicht. Die Edition erscheint nicht nur in gedruckten Bänden, sondern wird auch in einem Webportal zugänglich sein.
Warum sind Sie Forscher/in geworden?
Ich war schon in der Schule fasziniert von den antiken Texten, wollte sie verstehen und einfach immer mehr darüber erfahren. Diese Neugierde hat auch im Studium und bis heute nicht nachgelassen.
Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind?
Tatsächlich Lehrerin.
Zu welchem Thema kommen Sie in den Unterricht?
Wir bieten eine Unterrichtseinheit an, die sich allgemein mit Etymologie, also dem Ursprung der Wörter beschäftigt. Wir zeigen, welche Grundbedeutung hinter Begriffen steckt, die wir täglich gebrauchen, woher sie kommen, und wo man sich zum Ursprung und zur Geschichte von Wörtern informieren kann. Wussten Sie zum Beispiel, dass Schule vom griechischen Wort für 'Freizeit' kommt? Dabei gehen wir von modernen Begriffen auf Deutsch aus, die aus dem Griechischen abgeleitet sind. Wir beziehen aber auch interessante Etymologien aus der Antike (Platon) und aus byzantinischen Lexika mit ein, um die lange Tradition und den philosophischen, aber oft auch spielerischen Umgang mit solchen Erklärungen zu zeigen. Die Unterrichtseinheit ist kein reiner Vortrag, sondern bietet verschiedene Möglichkeiten zur Interaktion. Sie ist für die Fächer Deutsch und Griechisch geeignet (Altgriechisch-Kenntnisse sind natürlich nicht notwendig), kann aber auch für Latein und Englisch angepasst werden.