Berufsleben eines forensischen Wissenschaftlers: Einblicke in Drogennachweise
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Den Schüler:innen des naturwissenschaftlichen MNU-Kurses in Klasse 10 bot sich die spannende Möglichkeit, einen Einblick in aktuelle Wissenschaftsmethoden, hier insbesondere im Bereich der Forensik und Toxikologie, zu erhalten.
Dank der Vermittlung durch die Forschungsbörse konnte Herr Dr. rer. nat./med. habil. Dirk K. Wissenbach, ein engagierter Wissenschaftler aus Jena, für den Besuch per Videokonferenz gewonnen werden.
Die Inhalte der Online-Veranstaltung knüpften dabei an das Vorwissen der Schüler:innen im Kurs an, in dem wir uns zuvor mit Alkohol und Cannabis sowie den neurologischen Auswirkungen und den Grundlagen von Suchterkrankungen beschäftigt hatten.
Nun ging es also um forensische Toxikologie, das ist die Untersuchung schädlicher Einflüsse von Substanzen auf Organismen, meist im Zusammenhang mit kriminellen Handlungen.
Gut strukturiert und durch viele Beispiele, Bilder und Vergleiche sehr nachvollziehbar präsentiert, erhielten wir durch Herrn Wissenbach in etwa 80 Minuten einen sehr guten Einblick in komplexe chemische und physikalische Nachweisverfahren verschiedenster Wirkstoffe und in die Arbeitsweise von Wissenschaftler:innen. So erfuhren wir beispielsweise, dass ein wichtiger Aspekt bei der forensischen Analyse die Unterscheidung zwischen qualitativer und quantitativer Analytik ist, wobei ein qualitativer Nachweis oft auch die Frage nach der Konzentration aufwirft, wodurch also in Folge auch ein quantitativer Nachweis durchgeführt werden muss. Hierzu wurden uns verschiedene Verfahren vorgestellt und es wurde deutlich, dass sich die Massenspektrometrie als unverzichtbare Technik etabliert hat und dass das oft auch durch Routineabläufe geprägte Tätigkeitsfeld der Wissenschaftler:innen in der Realität sich stark von dem in Fernseh-/Streamingserien vermittelten Arbeitsabläufen der Forensiker;innen unterscheidet.
Insgesamt war der Besuch des Forschers eine bereichernde Erfahrung für die Schüler:innen des MNU-Kurses, der nicht nur ihr Interesse an naturwissenschaftlichen Themen und Vorgehensweisen, sondern auch an forensischen und toxikologischen Wissenschaftsbereichen stärkte und so vielleicht auch Ideen für die eigene berufliche Entwicklung eröffnete.